Maria, Kšnigin aller Heiligen

6. Juli 1952, Kršnungsfest und Basilika-Erhebung in Maria Plain

 

Katholisches Volk! Liebe GlŠubige!

Galt in der vormittŠgigen Festpredigt mein Gedanke der Basilika und dem, was sie uns sagen will, dass wir nŠmlich als Kinder Mariens, als Brźder und Schwestern Jesu Christi ein auserwŠhltes Geschlecht, ein kšnigliches Priestertum sind, so soll in der nachmittŠgigen Predigt mein Gedanke nicht mehr der Basilika, sondern der Basilissa, der Herrin und Kšnigin, zu der nun seit 300 Jahren glŠubige Menschen aus Stadt und Land in zuversichtlichem Vertrauen pilgern. Wie kšnnten wir heute auf jene vergessen, deren Bild, vor 200 Jahren gekršnt, sich immer wieder als Gnadenbild erwiesen hat, angefangen von jenem Augenblick, da es unversehrt aus den Trźmmern des niedergebrannten BŠckerhauses im geplźnderten Markt Regen in Niederbayern gerettet wurde, bis herauf in unsere Zeit.

Das Gnadenbild stellt Maria dar und zwar als Mutter und Kšnigin, als kšnigliche Mutter Christi des Kšnigs, als Kšnigin-Mutter, die da an wźrde und Macht alle Menschen źberragt: Maria-Kšnigin! Salve!

Maria-Kšnigin: Nicht erst unsere marianisch freudig bewegte Zeit, sondern schon die frźheste Christenheit hat Maria huldigend als Kšnigin gegrź§t.

1.    Bereits in den AnfŠngen des 2. Jahrhunderts,, also noch im Kindesalter des christlichen Geschlechtes, als dieses sozusagen noch keine andere Sprache als die Sprache kindlicher GebŠrde reden konnte, wurde Maria in Rom, den Weisen aus dem Morgenland ihr gšttliches Kindlein darbietend, in der Tracht einer Kaiserin der damaligen Zeit dargestellt.

2.    Vielleicht als erster der KirchenvŠter und Kirchenschriftsteller hat der hl. Ephrem der Syrer (+373) auch den richtigen Namen fźr diese gro§e Vorstellung von Maria gefunden und geprŠgt. ER grź§te Maria als Basilissa ton thneton, als die Kšnigin aller Sterblichen. Damit war in der Christenheit das Salve Regina, das ăSei gegrź§t, o KšniginŇ angestimmt, das nie mehr verstummen sollte. Immer eindringlicher und deutlicher, begeisterter und froher wird dann die Sprache der KirchenvŠter und Kirchenschriftsteller, wenn sie von Maria reden als der Herrin und Herrscherin, als der Mutter des Kšnigs, als der Kšnigin der Welt, als der wunderbaren und herrlichen Herrin des ganzen Universums. Denn so wird Maria im 5., 6. Und 7. Jahrhundert umjubelt.  Andreas von Krete (+720) ruft in Begeisterung Kšnig David zum Gesang seines 44. Psalmes auf: ăDu, David, ergreife die Harfe! Und feiere mit dem Liede deine Kšnigin!Ň Und dieser 44. Psalm ist wirklich das alttestamentliche Ahnen des Kšnigtums Christi und seiner gebenedeiten Mutter: ăMein Herz wallt auf in frohem Sang, ich weihÔ mein Werk dem KšnigŇ So hebt dieser Psalm an. Dann wird dieser Kšnig geschildert in seiner Schšnheit und Macht. Hierauf aber wird gleich von der Kšnigin gesprochen, die da in kšnigliche GewŠnder gehźllt, von Jungfrauen gefolgt, einherschreitet. Diese fźrstliche Verbindung von Kšnig und Kšnigin im alttestamentlichen Psalm meint im ersten und nŠchsten Sinn die gnadenvolle VermŠhlung zwischen Christus und seiner Braut, der Kirche. Aber Maria ist die erste der Kirche, die vornehmste der Kirche, die persongewordene Kirche, sie ist die Kirche im Ideal, sie ist die Basilissa und Basilika, Kšnigin und kšnigliche Halle zugleich, weil im jungfrŠulichen Scho§ Mariens der Kšnig der Kšnige Christus neun Monate weilte ...

3.    Dieses Salve an die Kšnigin Maria hat die Liturgie der Kirche dann aufgenommen in den Schlussantiphonen des kirchlichen Stundengebetes. Es ist die sź§e Melodie, die durch den heiligen Kreis des ganzen Kirchenjahres schwebt: ăAve Regina coelorum, Maria, Himmelskšnigin, der Engel hohe Herrscherin!Ň So singt die Kirche in der nachweihnachtlichen Zeit. Und dieser Gru§ an die Kšnigin schwingt sich zum vollen Jubel empor in der Osterzeit im ăRegina coeli, laetare, Himmelskšnigin, dich freue, Alleluja ...Ň Und dann nach den Hochfesten unseres Heiles, in der langen, ruhigen Zeit nach der Pfingstoktav bis zum Tag, da es wieder Advent wird im Kirchenjahr, stršmt das Salve an die Kšnigin in jenem unsterblichen Liede fort, das vor 1000 Jahren der liebende, leidende Mšnch Hermannus Contractus von Reichenau in seinen LeidensnŠchten angestimmt hat: ăSalve, Regina, mater misericordiae, vita, dulcedo et spes nostra, salve ...Ň

In einer anderen Marienbasilika, die ebenfalls in der Obhut der Sšhne des hl. Vaters Benediktus ist, in Maria Einsiedeln, ziehen allabendlich nach der Vesper die Mšnche in die Gnadenkapelle, um in ergreifend schšnem, mŠchtigem MŠnnergesang das Preislied auf die Kšnigin zu singen: ăSalve Regina ...Ň

Und was hier in Lied und Gebet kurz intoniert wird als Gru§ an die Kšnigin des Himmels und der Erde, das wird in der lauretanischen Litanei in 12facher Anrufung wie in 12fachem Echo emporgerufen zum Throne Mariens: Die Litanei, die schlicht mit den wesentlichen Titeln Mariens begonnen hat: ăGottesgebŠrerin, Jungfrau der Jungfrauen, Mutter ChristiŇ und dann zum Preise der Seele und der Sendung Mariens źbergegangen ist, kann sich anschlie§end in Begeisterung nicht genugtun, sie wiederholt immer wieder den Ruf an die Kšnigin. Jeder Rang und Stand soll es gleichsam wissen und erfahren, dass nichts und niemand Maria als Kšnigin verkennen kann. Maria ist eine Kšnigin!

1.    Sie ist die Kšnigin der Engel: Maria und die Engel stehen, wie eine tiefe Auffassung glaubt, vom Urbeginn der Schšpfung miteinander in Beziehung: Gott schuf die Engelsgeister und zeigte ihnen die Gestalt des Sohnes und des Weibes, das Mutter und Jungfrau war: Menschwerdung Gottes aus Maria, der Jungfrau, um die Menschen zu erlšsen. Ein Teil der Engel empšrte sich gegen diesen Plan und Ratschluss des barmherzigen Gottes. Die guten Geister aber, als sie das Bild des Weibes in den Wolken sahen, erkannten dessen Schšnheit und Wźrde: Wie gro§ muss dieses Menschenkind doch sein, wenn Gott selber aus ihm Fleisch und Blut annehmen wird. Und diese guten Engel unterwarfen sich und beugten sich vor dem Ratschluss Gottes und huldigten dem Kind und seiner Mutter, noch ehe diese Schau Wirklichkeit geworden war.

Von einem Engel, von einem Fźrsten der himmlischen Scharen, wurde Maria dann, als die Fźlle der Zeiten angebrochen war, Gru§ und Botschaft des ewigen Gottes źberbracht. Das erste Ave Maria erklang aus Engelsmund im Namen des ewigen Gottes und im Namen aller Engel. So huldigte die Engelwelt der Kšnigin der Engel Maria am Morgen ihrer Berufung. Und am Abend ihrer Vollendung, ihrer Heimholung mit Seele und Leib, da ruft die Kirche in ihrer Liturgie: Assumpta est Maria in coelum, gaudent angeli, aufgenommen ward Maria in den Himmel, des freuen sich die Engel. Aufgenommen, emporgehoben ist die GottesgebŠrerin zum himmlischen Reich, hoch źber alle Chšre der Engel hinaus. Hšher als die Thronen, die Cherubim und Seraphim, die als Nobelgarde vor dem Antlitz Gottes ihren Dienst versehen, steht Maria. Sie ist ihrer aller Kšnigin, die Kšnigin der neun Chšre der seligen Geister. Und wenn sie tiefgebeugt und bebend dem dreifaltigen Gott ihr Sanctus, Sanctus, Sanctus singen, fźgen sie dem Gesang an die gšttliche MajestŠt freudig auch das Ave bei: Ave Maria, salve Regina! Salve, sei gegrź§t du Kšnigin der Engel!

 

2.    Maria ist aber auch die Kšnigin der Patriarchen!

Nach den Engeln treten die Patriarchen der Menschheit huldigend zur Kšnigin hin. Allen voran Adam und Eva, gebźckt von Schuld, doch mit vertrauendem Blick auf jene Frau, die ihnen am Abend des letzten, unglźckseligen Paradiesestages verhei§en worden ist.

Und Noe, der den ersten Untergang der Menschheit in der Sźndflut gesehen hatte und dem das gšttliche Versprechen gegeben wurde, dass nie mehr eine Flut alle Geschšpfe vernichten werde, weil die Flut des Blutes von Mariens Sohn die Sźnden der Welt hinwegnehmen werde.

Und dann die źbrigen Patriarchen Abraham, Isaak, Jakob, Juda, die alle den Strom des messianischen Segens und des messianischen Lebens weiterleiten sollten źber alle Irrungen und Wirrungen des Menschenherzens und des auserwŠhlten Volkes hinweg, bis dieser Strom einmźnden sollte in Maria, aus der geboren wurde Christus, der Messias. Maria ist dem Stammbaum nach die Tochter der Patriarchen und das letzte Glied der Kette und doch ist sie zugleich die Kšnigin der Patriarchen, denn der Sinn des Daseins dieser ehrwźrdigen VŠter, dieser €ste des Baumes der Menschheit, war doch nur jedes zarte Reis, das die kostbarste Blźte und Frucht ansetzen sollte: Maria und die Frucht ihres Leibes, Jesus! Salve, sei gegrź§t, du Kšnigin der Patriarchen!

 

3.    Maria ist Kšnigin der Propheten: Wir sehen sie gleichsam versammelt um den Thron Mariens und alle, die gotterleuchteten Prophetengestalten des A. B. weisen auf Maria hin und sagen uns: Ja, sie ist es, die wir mit ihrem Kind vorausverkźnden durften, Isaias steht da und ruft: Ecce, vrgo concipiet et pariet ... Jeremias steht da mit seinem Prophetenspruch: ăNeues im Lande schuf der Herr: Eine Frau umschlie§t den Mann!Ň Und MichŠas tritt vor und sagt: ăDu Bethlehem im Lande Juda bist keineswegs die geringste unter den FźrstenstŠdten, denn aus dir wird hervorgehen, der da Herrscher sein wird in Israel... wenn ihn gebiert die GebŠrende!Ň Und all die anderen Propheten stehen auf, die den kommenden Sohn Mariens, den Menschensohn vorausverkźndet haben. Wer einen Sohn prophezeit, der sagt auch seine Mutter voraus, mag es auch nicht mit ausdrźcklichen Worten geschehen. Auf Maria laufen alle prophetischen Worte hin. In ihr und durch sie haben sich die Worte und das Warten und Hoffen der Propheten erfźllt. Da erhebt sich die hohe Frau selber inmitten der Seher der Zukunft. Und sie stimmte eine Prophezeiung an, so unglaublich und kźhn wie keine andere vorher gewesen: ăSiehe von nun an werden mich selig preisen alle Geschlechter!Ň und die Propheten verneigen sich vor Maria und erkennen sie, nicht mehr im Bild und dunklem Gleichnis, sondern nah und klar als ihre Kšnigin: Salve! Sei gegrź§t, Kšnigin der Propheten!

 

4.    Maria ist Kšnigin der Apostel! Wir kennen sie , die tapferen MŠnner, die im Auftrag ihres Meisters mit dem Worte Gottes und mit dem Brote Gottes hinausgezogen sind, um die Welt fźr Christus zu erobern. In ihrer Mitte aber sitzt Maria. So war es am Pfingstfest. So ist es noch immer, weil alles Apostolat von Maria den Ausgang nimmt. Sie hat den Hirten und den Weisen ihr Gotteskind dargereicht und ihnen von seiner gšttlichen Grš§e erzŠhlt. Und wenn auch Maria nicht wie ein Apostel hinausgezogen ist in die Welt, sondern die Frau der Stille blieb, sie hat doch den Aposteln von damals und denen der kommenden Zeiten immer wieder kostbare Worte zu kźnden mitgegeben und sie hat mit der macht ihrer Fźrbitte und mit ihrem mźtterlichen Schutz die Apostel hinausbegleitet. Und wenn die Apostel von den weiten Wegen drau§en in der Welt zu ihrem Anfang und Ausgang, nach Jerusalem zurźckkehrten, verstaubt, ermźdet, vielleicht auch enttŠuscht, so zog es sie immer wieder zu Maria hin. Sie war ihnen bergende Heimat, die sie liebevoll aufnahm, wŠrmender Herd, der sie neu entzźndete mit heiliger Glut der Christusbegeisterung, mźtterliches Herz, das aller Sinnen und Sorgen in sich schloss. Salve, Sei gegrź§t, Kšnigin der Apostel!

 

5.    Und nach den Aposteln folgen die MŠrtyrer. Auch sie sehen in Maria ihre Kšnigin. Sie scharen sich um sie, die gro§en Blutzeugen, die da verkannt und geschmŠht, verfolgt und gefoltert, Blut und Leben fźr Christus hinopferten: Stephanus und Laurentius, Fabianus und Sebastianus, Johannes und Paulus, Cosmas und Damianus, Gervasius und Protasius, und wie die glorreiche Litanei der MŠrtyrer, unserer Brźder und Helden, durch alle Jahrhunderte weitergeht, bis herauf in unsere Zeit, die zahlreich wie nie seit dem Bestande des Christentums Blutzeugen fźr Christus hervorgebracht hat. Sie alle umringen Maria. Sie war ja die erste, deren Seele um Christi willen ein Schwert der Schmerzen durchbohrte.  Die Kirche legt der Schmerzensmutter beim Kreuz die Frage an die MitmŠrtyrer auf die Lippen: ăIhr alle, die ihr des Weges, des gleichen blutigen Weges, vorźberzieht, seht an, ob ein Schmerz gleich dem meinen sei?Ň Kšniglich hat Maria das Schreckliche gelitten, die Qual, die Finsternis, die Gottverlassenheit ihres gšttlichen Sohnes. Stabat mater. Sie stand beim Kreuze Jesu! Und durch ihr Vorbild aufgemuntert und getršstet haben alle MŠrtyrer ihr Leid durchgestanden und alles źberstanden. †berstanden? Noch nicht alle, nein. Tausende und Abertausende rufen heute aus Kerkern und Foltern zu ihr empor: Regina martyrum, ora pro nobis! Und wir wollen diesen Helden des Glaubens und der Glaubenstreue in den Kerkern des Bolschewismus, in den Arbeitslagern und Bergwerken Sibiriens beten helfen: Leiden Christi stŠrke sie! Kšnigin der MŠrtyrer, bitte fźr sie! Salve, sei gegrź§t, Kšnigin der MŠrtyrer!

 

6.    Das purpurne Blutbekenntnis der MŠrtyrer ist das hšchste, das fźr Christus abgelegt werden kann. Bedeutsam und unumgŠnglich notwendig ist aber auch das treue, opferbereite Bekenntnis des christlichen Wortes und Beispiels. In der Allerheiligenlitanei folgen den MŠrtyrern die gro§en Lehrer und Leuchten des christlichen Glaubens: Gregorius, Ambrosius, Augustinus, Hieronymus, Benediktus und Franziskus, und wie die Namen alle hei§en dieser gro§en MŠnner, die wir mit dem kurzen Wort Bekenner zusammenfassen. Und an diese MŠnner mit Namen schlie§en sich die Namenlosen, die auf bescheidenen Posten, aber mit unverbrźchlicher Treue und Liebe durch Wort und Beispiel und Tat Christus verkźndet und gepredigt und bekannt haben. Sie alle, sie alle sehen in Maria wieder ihre Kšnigin: Maria, Regina confessorum, Kšnigin der Bekenner! Salve!

 

7.    Und dann nennt die Kirche Maria in der Lauretanischen Litanei auch noch die Kšnigin der Jungfrauen:

Erst kommen in der Allerheiligenlitanei die wichtigen Scharen der heiligen MŠnner vorbeigezogen. Dann erst kommen sie, die Jungfrauen: Agatha und Lucia, Agnes und Caecilia, Katharina und Anastasia und die 144.000, die dem Lamme folgen, wohin immer es geht. Die Jungfrauen sind die letzten, aber die Letzten werden die Ersten. Am Anfang und am Ende steht die Reinheit. Wer es fassen kann, der fasse es! Maria hat es erfasst. Sie ist Jungfrau, sie ist die Jungfrau, sie ist die Jungfrau der Jungfrauen. Noch ehe das Evangelium den Namen Mariens kundgibt, nennt es sie ăJungfrauŇ. Maria ist Kšnigin der Jungfrauen, die erste nicht nur der Reihe nach, sondern mehr noch der Vollkommenheit nach, denn keine von allen jungfrŠulichen Seelen, die auf dem Boden des Christentums wei§ und weit wie ein hellleuchtendes Krokusfeld im Frźhling aufgeblźht sind, hat Gott so restlos und so demźtig Leib und Liebe geschenkt wie Maria! Sie ist das Ideal aller jungfrŠulichen Seelen, sie ist als Immaculata das leuchtende Vorbild derer, die es wagen, das heilige Wagnis, das heilige Experiment jungfrŠulicher Reinheit zu wagen in einer Zeit der Versunkenheit ins Triebhafte, Sinnliche, Lźsterne. Ja, darum gilt ihr wie seit eh und je auch heute das Salve dieser hochgemuten Seelen: Salve regina virginum, sei gegrź§t, du Kšnigin der Jungfrauen!

 

8.    Wie in Sorge, sie kšnnte irgendeinen Stand von Heiligen unerwŠhnt gelassen haben, schlie§t die Lauretanische Litanei ihre Huldigungen an die Kšnigin Maria mit dem allumspannenden Anruf ab: ăKšnigin aller Heiligen!Ň Aller Heiligen, ja. Denn źber allen, die zur Heiligkeit gelangten, thront Maria. Kein Geschšpf steht hšher als Maria an Heiligkeit: sie źberragt an Wźrde die hšchsten Spitzen der himmlischen Heerscharen. Sie źbersteigt an Heiligkeit und Tugend die Gipfel der seligen Geister. Sie źbertrifft an Glaubenskraft die Patriarchen. Und ihre Hoffnung war lebendiger als sie der Propheten. Ihre Liebe war feuriger als die der Apostel. Ihr Starkmut und ihre Leidensbereitschaft waren zuverlŠssiger als die der MŠrtyrer. Ihre dienende Liebe und Treue zu Christus war stŠrker als die der Bekenner. Ihre Reinheit war reiner als die der Jungfrauen. Sie strahlt in Heiligkeit vor Gott wie keiner aller Heiligen. Sie ist die Kšnigin aller Heiligen, weil keiner der Heiligen zur Heiligkeit gelangt ist, wenn nicht an der Mutterhand Mariens. Per Mariam ad Jesum, durch Maria zu Jesus, hat doch im Heiligkeitsstreben eines jeden Heiligen gegolten, weil der sicherste Weg zu Christus und zur Christusfšrmigkeit źber die Mutter fźhrt.

 

9.    Salve, sei gegrź§t du Kšnigin aller Heiligen! Und sei auch Kšnigin von uns allen, sei auch Kšnigin der Sźnder, die wir oft Abwege und Irrwege gehen, die wegfźhren von Gott und seiner Gnade. Fźhre uns, regiere uns, leite uns in allen Irrungen und Wirrungen menschlicher Schwachheit und Armseligkeit immer wieder auf den rechten Weg, dass wir nicht liegen bleiben im Morast der Sźnde, in der Sklaverei der Leidenschaft, in den Ketten des Lasters, die uns umschlingen, sondern wieder aufwŠrts schauen und         Fortsetzung fehlt!